Für zwei Tage hat es uns in das Nachbarland Belgien verschlagen. Da uns nach einem kleinen Städtetrip und einer Auszeit war, ging es in die Hauptstadt Brüssel. Wir wussten bis dahin nicht viel, was uns erwarten könnte, außer gutes Bier, dicke Waffeln und Pommes.
Wenn es um Reisen geht, bin ich eigentlich gerne darauf vorbereitet was es an besonderen Cafés oder Foodspots gibt. Zunächst habe ich etwas recherchiert, wo man doch die besten Waffeln und Pommes bekommt. Ich war jedoch erstaunt, dass es hieß hier und dort müsste man 40 Minuten anstehen. Danach dachte ich, ach was solls, wir werden schon was Gutes finden. Tut auch mal gut, ohne konkrete Pläne eine Stadt zu erkunden. Dementsprechend sind wir an beiden Tagen einfach drauflos spaziert. Was zum einen ein Vorteil und Nachteil ist, lest aber selbst:
Unser Hotel lag im Stadtviertel Marolles. Direkt am Place du Jeu de Balle, an dem täglich ein Flohmarkt stattfindet. Praktisch an dieser Lage war, dass wir uns zwar nicht in einer absoluten Touristen Ecke befanden, aber dennoch nur 15 Minuten Fußweg bis zum Zentrum brauchten. Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben, war das Grand-Place/Grote Markt unser erstes Ziel. Der Platz wirkt beeindruckend mit seiner Architektur, die dem gotischen und barocken Baustil zuzuordnen ist. Man kann sich auf diesem wunderschönen Platz gar nicht sattsehen.
Der Hunger hat uns gegen 16 Uhr gerufen, also sind wir planlos auf der Suche nach einem Restaurant gewesen. Im Viertel Sablon sind wir schließlich auf das Lokal Skievelat gestoßen. Angeboten wurden erfreulicherweise einige typische belgische Gerichte. Nachdem unser Bier nach 10 Minuten endlich ankam, wurde auf unseren Städtetrip angestoßen.
Wir sind dort zwar ausreichend satt geworden, jedoch können wir die lange Wartezeit auf die Getränke bei einem halb leeren Lokal sowie das Preis-Leistung-Verhältnis nicht wirklich empfehlen. Nun denn, aber wir wollten ja schließlich ohne Recherche Brüssel kulinarisch entdecken, also muss man mit solchen Dingen rechnen.
Am späten Abend ging es noch mal ins Zentrum und wir googelten, was wir uns noch so anschauen sollten. Immer wieder wurde das ‘Manneken Pis’ erwähnt. Ah, eine winzige Brunnenfigur eines pinkelnden kleinen Jungen. Okay, abgehakt. Lustiger, empfanden wir dagegen den ‘Zinneke Pis’.
Auf dem Weg zum ‘Manneken Pis’ roch es von allen Ecken nach frischen Waffeln. Auf der Straße ist ein Waffelgeschäft nach dem anderen, mit zum anbeißenden Auslagen, um uns Touris anzulocken. Wir haben uns vorerst jedoch zurückgehalten und wählten für 2 € eine Lütticher Waffel. Als Abschluss musste das belgische Bier noch mal probiert werden, deswegen ging es in die gut besuchte Kneipe Au Soleil. Da mich der Waffelduft immer noch gepackt hatte, musste schließlich noch eine Waffel mit frischen Erdbeeren her. Glücklich und kugelrund ließ es sich gut schlafen.
Am nächsten Tag, hatten wir noch reichlich Zeit uns Brüssels Sehenswürdigkeiten anzuschauen und ganz wichtig die typisch belgischen Pommes Frites zu essen. Durch unsere Spaziergänge im Viertel, haben wir am Tag zuvor schon unsere Frühstückslocation gefunden: das L’aubette. Wir bestellten zweimal das Frühstück ‚Petit Dejeuner complet‘ mit einem Latte Macchiato, frisch gepressten Orangensaft, Käse, Parmaschinken, Croissant und Marmelade. Das dazu servierte dunkle Brot war so unfassbar lecker, das es sich lohnt, noch ein zweites Mal nach Brüssel zu fahren! Insgesamt haben wir für das Frühstück 25 € gezahlt und sind davon sehr lange satt geworden.
Während meiner semi genauen Recherche über Brüssel habe ich immer wieder gelesen, dass die Stadt angenehm nach Waffeln und Schokolade riecht. Aber wo waren denn die ganzen tollen Pralinengeschäfte? Die findet man in großer Anzahl im Galeries Royales Saint-Hubert. Zwischen vielen Modegeschäften sind traditionelle Chocolatiers zu sehen, die in ihren Schaufenstern die feinen Pralinen besonders zur Schau stellen. Beim betreten solch eines Geschäfts steigt sofort der wohlige Schokoladengeruch in die Nase.
Beim Spazierengehen bzw. auf dem Weg Richtung Grand Central sind wir auf das Café Béguin gestoßen und haben uns eine kurze Laufpause genehmigt. Beim Vorbeilaufen ist uns das schöne Ambiente aufgefallen. Auf einer kleinen Bühne gab es ein Ledersofa und da der Laden bei unserer Ankunft noch leer war haben wir uns diesen Platz genehmigt. Bestellt haben wir uns einen eigentlich anders erwarteten Frappucino und einen hausgemachten schaumigen Eistee, welcher sehr erfrischend war. Da wir bei den belgischen Pralinen nicht zugeschlagen haben, gab es im Café ein Tiramisu zum teilen. Das Erdnuss-Tiramisu mit Brownieboden war unfassbar lecker. Sehr zu empfehlen!
Zum Abschluss und vor der Rückfahrt nach Hause durften die belgischen Pommes nicht fehlen. Im Zentrum hat es uns zum Chez Pappy geführt, vor der sich bereits eine lange Schlange gebildet hat. Für 8 Euro nahmen wir eine Portion in der typischen Papptüte und zwei Soßen.
Eine Nacht in Brüssel hat uns und unseren Füßen (insgesamt sind wir ca. 45 000 Schritte gelaufen) vollkommen ausgereicht. Jedoch würde ich unbedingt für das leckere Frühstück und Waffeln zurückfahren!
Spots
Frühstücksspot L’Aubette in Marolles
Adresse: Rue Blaes 114, 1000 Bruxelles
Drinks und Dessert im Café Béguin
Adresse: Place du Samedi 12A, 1000 Bruxelles
Fritten Chez Pappy
Adresse: Magdalenastraat 1 Rue de la Madeleinestraat, 1000 Brüssel
Skievelat in Sablon
Adresse: Rue Joseph Stevens 16/18, 1000 Bruxelles
Waffeln in der Nähe vom Manneken Pis